Der Unter­schied zwischen ETFs und Fonds einfach erklärt (2025)

Zuletzt aktualisiert am: 17.09.2025

Lesedauer: 6 Minuten

Eine digitale Börsenanzeige mit Zahlen und Diagrammen in Blau- und Grüntönen. Darunter steht ein deutscher Text: Was ist der Unterschied zwischen ETFs und Fonds?

ETFs und Fonds: Wichti­ge Unterschiede

  • ETFs: An Börsen handel­bar, passiv verwaltet.
  • Fonds: Nicht börsen­ge­han­delt, aktiv verwaltet.
  • Handel: ETFs den ganzen Tag über; Fonds nur zum Tageswert.
  • Kosten: ETFs haben keine Ausga­be­auf­schlä­ge; Fonds können Ausga­be­auf­schlä­ge haben.

In unserem Ratge­ber­bei­trag erfah­ren Sie den Unter­schied zwischen ETF und Fonds, sowie welche Beson­der­hei­ten beide Anlage­for­men haben.

Was ist der Unter­schied zwischen ETFs und Fonds? - Aktuel­le Zahlen und Perspektiven

Der Unter­schied zwischen ETFs und Fonds liegt vor allem darin, wie die entspre­chen­den Antei­le gekauft und gehan­delt werden.

ETF steht für „Exchan­ge Traded Fund“. Die Bezeich­nung „Index­fonds“ wird synonym zu „ETF“ verwendet.

Handel über Finanzdienstleister

Ebenso wie Fonds, enthal­ten auch ETFs Aktien und Anlei­hen, die aber im Unter­schied dazu nicht direkt mit dem Börsen­markt interagieren.

Der Handel läuft über große Finanz­dienst­leis­ter, wie z.B. Bankinstitute.

Wertpa­pie­re in Invest­ment­fonds werden dagegen, basie­rend auf der Anlage­stra­te­gie, von einem Fonds­ma­na­ger ausge­wählt und verwaltet.

Deshalb ist in diesem Fall die Rede von aktiv gemanag­ten Fonds.

Ein lächelnder Mann und eine lächelnde Frau sitzen an einem Tisch und schauen auf Papiere und einen Laptop.

Mit einem Invest­ment in ETFs können komplet­te Märkte abgedeckt werden. Dazu gehören u.a. ganze Länder oder Sekto­ren.

Auch hier sind weite­re Diffe­ren­zie­run­gen möglich, wie z.B. zwischen Aktien­ge­sell­schaf­ten aus Indus­trie­na­tio­nen oder Schwel­len­län­dern (engl. Emerging Markets).

Spezia­li­sie­rung

Üblicher­wei­se spezia­li­sie­ren sich Index­an­bie­ter auf eine Anlage­klas­se.

Es gibt hunder­te von Indizes, die sich in unter­schied­li­che Anlage­klas­sen unter­tei­len lassen.

Das können folgen­de sein:

  • Immobi­li­en
  • Rohstof­fe
  • Anlei­hen
  • Aktien

Zu den bekann­tes­ten Aktien­in­de­xen hierzu­lan­de gehört der DAX.

Durch den DAX wird die Wertent­wick­lung der 40 größten deutschen Unter­neh­men darge­stellt. Darin finden sich Global Player wie SAP, Daimler und Siemens.

Laut Kühn (2020) liegt der Anteil europäi­scher Indizes auf dem weltwei­ten Finanz­markt aktuell bei unter 30 %.

Wie bildet ein ETF einen Index nach?

Bei ETFs wird zwischen der physi­schen oder der synthe­ti­schen Nachbil­dung eines Indexes unterschieden.

Physi­sche Nachbildung

  • In diesem Fall erfolgt der Einkauf der Einzel­ti­tel gemäß ihrer exakten Gewich­tung im Index.
  • ETFs, die den Index physisch nachbil­den, werden deshalb auch voll repli­zie­ren­de ETFs

Synthe­ti­sche Replikation

  • Hierbei wird nicht direkt in die Einzel­ti­tel inves­tiert, sondern ein Portfo­lio angelegt, welches aus belie­bi­gen Papie­ren von gleichem Wert besteht.
  • Diese entspre­chen nicht unbedingt dem Index, der nachge­bil­det werden soll.
  • Die Nachbil­dung erfolgt schließ­lich über Tausch­ge­schäf­te mit Finanz­dienst­lei­tern, wie z.B. Banken.
  • Aus diesem Grund sind sie auch als Swap-basier­te ETFs

Der Unter­schied zwischen diesen zwei Ansät­zen ist die Metho­de, dank der die Verlus­te eines ETFs möglichst gering gehal­ten werden sollen.

Während voll repli­zie­ren­de ETFs Wertpa­pie­re gegen Gebüh­ren und Sicher­hei­ten an Partner verlei­hen, wird bei Swap-basier­ten ETFs eine mögli­che Diffe­renz zum Index, entwe­der durch den Tausch­part­ner oder den ETF selbst ausgeglichen.

Ein großer Teil aller ETFs nutzen die synthe­ti­sche Nachbil­dung, dank der komple­xe Märkte abgebil­det werden können.

Aller­dings besteht bei diesen Swap-ETFs ein erhöh­tes Kontra­hen­ten­ri­si­ko.

Im Falle der Pleite eines Tausch­part­ners ist nicht die komplet­te Anlage des Inves­tors geschützt, sondern nur die Werte, die im Sonder­ver­mö­gen hinter­legt sind.

Alles rund um das Thema Swap-ETFs

ETFs: Eine Einführung

Unter­schied­li­che Entste­hungs­zeit­räu­me von Fonds und ETFs

Trotz ihrer Unter­schie­de liegen sowohl ETFs als auch Fonds die gleichen Ideen zu Grunde – hohe Diver­si­fi­ka­ti­on und maxima­le Sicher­heit der Anlage.

Während der Invest­ment­fonds auf eine jahrhun­der­te­al­te Geschich­te zurück­bli­cken kann, sind ETFs histo­risch gesehen eine relativ junge Erscheinung.

ETFs kamen in den 1970er Jahren auf und waren zunächst nur insti­tu­tio­nel­len Anlegern zugänglich.

1971 wurde der Samso­ni­te Pensi­on Fonds gegrün­det. Im Jahr 1974 gründe­te John Bogle die Gesell­schaft Vanguard als genos­sen­schaft­li­chen Vermö­gens­ver­wal­ter. Ein Jahr später legte der Gründer John Bogle den ersten Index­fonds für Privat­an­le­ger auf.

Nennens­wert ist auch der erste an der New Yorker Börse gelis­te­te ETF von der State Street Corpo­ra­ti­on.

Der sogenann­te „SPDR“ (gespro­chen „Spider“) ging 1993 auf den Markt und ist bis heute der größte ETF der Welt mit einem Vermö­gen von über 400 Milli­ar­den US-Dollar.

Kanada war der US-Börse aller­dings einen Schritt voraus, denn dort wurde bereits 1990 der Toron­to 35 Index Parti­ci­pa­ti­on Fund (TIPs) gelistet.

Ein Mann sitzt an einem Schreibtisch und schaut nachdenklich auf ein Dokument. Hinter ihm befinden sich Computerbildschirme, auf denen Finanzcharts angezeigt werden.

Fonds vs. ETFs: Unter­schie­de bei der weltwei­ten Entwicklung

Statis­ti­ken zeigen, dass in Europa aktuell Vermö­gen im Wert von 19,1 Billio­nen Euro durch Invest­ment­fonds verwal­tet werden.

Im Unter­schied dazu steck­ten laut der Deutsche Börse AG im Jahr 2018 über 500 Milli­ar­den Euro verwal­te­tes Vermö­gen in ETFs – Tendenz steigend.

2021 wurde dieser Rekord schließ­lich geknackt, denn erstmals inves­tier­ten Anleger an der Deutschen Börse über 1 Billi­on Euro in ETFs.

Doch womit lässt sich dieser rasan­te Aufstieg erklären?

Die Wirtschafts­wis­sen­schaft­ler Lettau und Madha­ven (2018) setzen die Erfolgs­ge­schich­te von ETFs im direk­ten Zusam­men­hang mit der voran­schrei­ten­den Compu­te­ri­sie­rung des Finanz­sek­tors.

Vor der Verfüg­bar­keit günsti­ger Techno­lo­gien zur Übertra­gung elektro­ni­scher Daten, war es sehr teuer ein Portfo­lio von mehre­ren hundert, geschwei­ge denn tausend Anlei­hen zu verwalten.

Heute kann der Anleger problem­los zwischen einer Vielzahl von Index­fonds wählen.

Allein bei dem Anbie­ter ebase sind 500 verschie­de­ne ETFs verfügbar.

Eröff­nen Sie noch heute ein ebase Depot und profi­tie­ren Sie vom AAV Rabatt!

ebase Depot eröffnen

Verwen­de­te Quellen:

Häufig gestell­te Fragen (FAQ) zum Unter­schied zwischen ETFs und Fonds

In diesem Kapitel beant­wor­ten wir die häufigs­ten Fragen.

1. Was ist der grund­le­gen­de Unter­schied zwischen ETFs und klassi­schen Investmentfonds?

ETFs (Exchan­ge Traded Funds) sind passiv verwal­te­te Fonds, die einen Index nachbil­den und an der Börse gehan­delt werden, während klassi­sche Invest­ment­fonds meist aktiv von Fonds­ma­na­gern verwal­tet werden und nur einmal täglich zum Netto­in­ven­tar­wert (NAV) gehan­delt werden können.

2. Warum sind ETFs in der Regel kosten­güns­ti­ger als aktiv gemanag­te Fonds?

Da ETFs passiv einen Index nachbil­den, entfal­len hohe Manage­ment­ge­büh­ren und Ausga­be­auf­schlä­ge, wodurch die Gesamt­kos­ten­quo­te (TER) oft unter 0,5 % liegt, während aktiv gemanag­te Fonds häufig TERs von 1,5 % oder mehr aufweisen.

3. Wie unter­schei­den sich ETFs und Fonds in Bezug auf die Handelbarkeit?

ETFs können während der Börsen­han­dels­zei­ten fortlau­fend gekauft und verkauft werden, ähnlich wie Aktien, während klassi­sche Fonds­an­tei­le nur einmal täglich zum festge­leg­ten NAV gehan­delt werden können.

4. Sind ETFs oder aktiv gemanag­te Fonds besser für Einstei­ger geeignet?

ETFs gelten aufgrund ihrer Trans­pa­renz, niedri­gen Kosten und einfa­chen Struk­tur als beson­ders einsteig­er­freund­lich, während aktiv gemanag­te Fonds fundier­te Kennt­nis­se zur Bewer­tung der Manage­ment­leis­tung erfordern.

5. Welche steuer­li­chen Unter­schie­de bestehen zwischen ETFs und klassi­schen Fonds?

ETFs sind oft steuer­lich effizi­en­ter, da sie durch den sogenann­ten „In-Kind“-Mechanismus weniger steuer­pflich­ti­ge Kapital­ge­win­ne reali­sie­ren, während aktiv gemanag­te Fonds durch häufi­ge Umschich­tun­gen höhere steuer­li­che Belas­tun­gen verur­sa­chen können.

6. Gibt es auch aktiv gemanag­te ETFs?

Ja, es existie­ren aktiv gemanag­te ETFs, die versu­chen, den Markt zu schla­gen, jedoch sind sie weniger verbrei­tet und weisen meist höhere Kosten auf als passiv verwal­te­te ETFs.

7. Wie sicher sind ETFs im Vergleich zu klassi­schen Fonds?

Sowohl ETFs als auch klassi­sche Fonds gelten als Sonder­ver­mö­gen, das im Insol­venz­fall der Fonds­ge­sell­schaft geschützt ist; das Risiko liegt primär in der Markt­ent­wick­lung der zugrun­de liegen­den Anlagen.

8. Welche Anlage­stra­te­gie eignet sich besser für langfris­ti­gen Vermögensaufbau?

Für den langfris­ti­gen Vermö­gens­auf­bau sind breit diver­si­fi­zier­te ETFs aufgrund ihrer niedri­gen Kosten und der passi­ven Anlage­stra­te­gie oft vorteil­haft, während aktiv gemanag­te Fonds nur selten den Markt langfris­tig übertreffen.

Hinweis: Dieses FAQ dient der allge­mei­nen Infor­ma­ti­on und ersetzt keine indivi­du­el­le Anlage­be­ra­tung. Für spezi­fi­sche Anlie­gen wenden Sie sich bitte an einen Finanzberater.

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren: