Inhaltsverzeichnis
- Festgeldkonto für minderjährige Kinder: Voraussetzungen und Konditionen
- Anlegen für Kinder: Darauf muss man beim Festgeldkonto achten
- Die Alternative zum Festgeldkonto für Kinder: 4 Vorteile von Fonds
- Konkrete Sparziele: So nutzen Sie das Festgeldkonto strategisch
- Lohnt sich das Festgeldkonto für Kinder? - Fazit
- Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Das Festgeldkonto für Kinder
- Vorteile: Hohe Zinsen; feste Zinsen über die Laufzeit.
- Laufzeit: 1 bis 5 Jahre.
- Nachteile: Eingeschränkter Zugriff auf das Geld; geringe Flexibilität.
Um eine solide finanzielle Grundlage für die Zukunft ihres Nachwuchses zu schaffen, entscheiden sich viele Eltern dazu, ein Festgeldkonto für Kinder zu eröffnen.
Obwohl es sich um eine beliebte und bewährte Möglichkeit handelt, langfristig zu sparen, kann die Investition in Investmentfonds oder ETFs durchaus eine attraktivere Option sein.
Es lohnt sich, verschiedene Spar- und Anlageformen in Betracht zu ziehen, um klug für die finanzielle Sicherheit des eigenen Kindes vorzusorgen.
Festgeldkonto für minderjährige Kinder: Voraussetzungen und Konditionen
Wer ein Festgeldkonto für sein minderjähriges Kind eröffnen möchte, muss sich in der Regel an die gleichen Bestimmungen halten wie bei der Eröffnung eines Tagesgeldkontos.
Unterschied Festgeld- und Tagesgeldkonto
Ein Tagesgeldkonto wird üblicherweise zusätzlich zum Girokonto eröffnet und dient als reines Sparkonto.
Über das Guthaben kann jederzeit verfügt werden.
Das ist bei einem Festgeldkonto dagegen nicht der Fall, weil das Geld an eine bestimmte Laufzeit gebunden ist.
Vorzeitige Abhebungen können entweder gar nicht vorgenommen werden oder Gebühren bzw. Zinsverluste nach sich ziehen.
Verschiedene Banken
Ein spezielles Festgeldkonto für Kinder zu eröffnen, geht nicht bei jeder Bank.
Häufig gibt es Sparkonten für Minderjährige, die sowohl Tagesgeld- als auch Festgeldoptionen umfassen können.
Die Verfügbarkeit hängt aber immer von der jeweiligen Bank ab.
Es ist also ratsam, sich direkt bei der gewünschten Bank zu erkundigen, ob das Eröffnen eines Festgeldkontos für das eigene Kind möglich ist.
Weiterhin ist es wichtig, die Bedingungen und Konditionen des Angebots zu überprüfen, um sicherzustellen, dass es den Bedürfnissen und Zielen der Familie entspricht.
Je nach Bank und Angebot kann z.B. die Mindestanlagesumme bei der Eröffnung eines Festgeldkontos stark variieren.
Ein weiterer Faktor, der bedacht werden sollte, sind die steuerlichen Spezifikationen, wenn man im Namen des Kindes spart.
Sparer-Pauschbetrag
Der Sparer-Pauschbetrag ist ein Freibetrag, dank dem Kapitalerträge steuerfrei bleiben, solange sie eine bestimmte Grenze nicht überschreiten.
Bei Minderjährigen handelt es sich dabei um einen persönlichen Freibetrag von 1000 Euro, der von der Abgeltungssteuer befreit werden kann.
Steuerliche Vorteile optimal nutzen
Ein Festgeldkonto für Kinder bietet nicht nur Zinssicherheit, sondern auch steuerliche Vorteile, die viele Eltern unterschätzen.
- Jeder Minderjährige hat Anspruch auf den Sparerpauschbetrag in Höhe von 1.000 € pro Jahr.
- Zusätzlich stehen ihm der Grundfreibetrag (aktuell über 11.000 € jährlich) und die Sonderausgabenpauschale zu.
Werden diese Freibeträge clever kombiniert, können Kapitalerträge bis zu einer Höhe von über 12.000 € steuerfrei bleiben.
Damit das Finanzamt keine Abgeltungsteuer einzieht, sollten Eltern für das Kind unbedingt einen Freistellungsauftrag bei der Bank einreichen.
Ohne diesen wird die Bank automatisch 25 % Kapitalertragsteuer plus Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer einbehalten.
Wer auf Nummer sicher gehen will, kann zusätzlich eine Nichtveranlagungsbescheinigung (NV-Bescheinigung) beim Finanzamt beantragen.
Anlegen für Kinder: Darauf muss man beim Festgeldkonto achten
Das Eröffnen eines Festgeldkontos für Kinder erfolgt durch die gesetzlichen Vertreter.
Hat das Kind die Volljährigkeit noch nicht erreicht, ist die Zustimmung der erziehungsberechtigten Erwachsenen unbedingt notwendig.
Dazu müssen die Erziehungsberechtigten den Bankvertrag handschriftlich unterschreiben.
Laut dem BGB tritt die Volljährigkeit mit der Vollendung des 18. Lebensjahres ein.
Bei geschiedenen Eltern, die sich das Sorgerecht nicht teilen, verlangen Banken eine Kopie vom Sorgerechtsnachweis.
Wem gehört das Geld auf dem Kinderkonto?
Wird das Geld im Namen des Kindes angelegt, haben die Eltern zwar eine Vollmacht über das Konto, dürfen darüber jedoch nicht frei verfügen, denn es gehört dem Kind!
Da sich Familiensituationen ändern können, empfiehlt es sich, das Festgeldkonto direkt auf den Namen des Kindes zu eröffnen, um etwaige Unklarheiten bezüglich der Inhaberschaft zu einem späteren Zeitpunkt zu vermeiden.
Grundsätzlich gelten Festgeldkonten als eine sichere Anlageform, da das Geld für eine festgelegte Laufzeit angelegt ist und eine garantierte Verzinsung bietet.
Diese Sicherheit geht jedoch oft mit niedrigeren Renditen einher und wirft die Frage nach anderen Optionen auf.
Schritt-für-Schritt: So eröffnen Sie ein Festgeldkonto für Ihr Kind
Die Kontoeröffnung für ein Festgeldkonto auf den Namen eines minderjährigen Kindes erfordert einige wichtige Schritte:
- Kontoanbieter auswählen – Konditionen vergleichen.
- Identitätsnachweis erbringen – Personalausweise oder Reisepässe beider Elternteile.
- Sorgerechtsnachweis – Bei alleinigem Sorgerecht erforderlich.
- Geburtsurkunde des Kindes – Wird meist zur Legitimation verlangt.
- Antrag unterschreiben – Beide Elternteile müssen zustimmen (außer bei alleinigem Sorgerecht).
- Freistellungsauftrag einreichen – Um Steuerabzüge zu vermeiden.
Viele Anbieter ermöglichen die Kontoeröffnung heute auch per VideoIdent-Verfahren, was den Prozess deutlich beschleunigt.
Festgeld oder Tagesgeld? – Welche Sparform passt besser zu meinem Kind?
Ein Festgeldkonto für Kinder bietet planbare Zinsen, aber keine Flexibilität. Im Gegensatz dazu steht das Tagesgeldkonto, bei dem das Guthaben täglich verfügbar ist.
Eltern sollten sich fragen, welchen Zweck das gesparte Geld erfüllen soll: Kurzfristige Rücklagen für z. B. ein Fahrrad oder langfristige Anlagen für Ausbildung oder Studium?
Kriterium | Festgeldkonto | Tagesgeldkonto |
---|---|---|
Verfügbarkeit | Gebunden (1–5 Jahre) | Täglich verfügbar |
Zinssatz | Höher, fixiert | Variabel, meist niedriger |
Sicherheit | Hoch | Hoch |
Flexibilität | Gering | Hoch |
Für viele Familien bietet sich eine Kombination beider Konten an: Tagesgeld für kurzfristige Bedürfnisse und Festgeld für die mittel- bis langfristige Anlage.
Die Alternative zum Festgeldkonto für Kinder: 4 Vorteile von Fonds
Eine der beliebtesten Alternativen zum Festgeldkonto für Kinder ist die Investition in Fonds.
Diese 4 Vorteile bieten Investmentfonds für Eltern und Angehörige, die für Ihre Kinder sparen möchten:
- Höhere Rendite
Mit Investmentfonds hat man die Möglichkeit, über einen längeren Zeitraum höhere Rendite zu erzielen als mit einem Festgeldkonto.
Anleger profitieren nicht nur von der langfristigen Vergrößerung der Märkte, sondern auch vom Wachstumspotenzial verschiedener Anlageklassen. - Flexibilität
In Bezug auf die Anlagestrategie und die Auszahlungsmodalitäten bieten Fonds eine viel höhere Flexibilität als Festgeldkonten.
Erziehungsberechtigte, die für ihre Kinder anlegen, haben die Möglichkeit jederzeit Geld einzuzahlen oder abzuheben. - Zugänglichkeit
Viele Investmentfonds erheben keine oder nur sehr geringe Mindestanlagebeträge, was allen, die ein kleines Budget haben, ebenfalls die Möglichkeit gibt, problemlos zu investieren.
Auch kleine Beträge können im Laufe der Zeit erheblich an Wert gewinnen und zur finanziellen Sicherheit in der Zukunft beitragen. - Diversifikation
Ein weiterer Vorteil von Fonds ist die Möglichkeit zur Diversifikation in Form einer breiten Streuung des Kapitals über verschiedene Anlageklassen und Wertpapiere.
Durch die Investition in eine Vielzahl von Unternehmen oder Anleihen ist das Risiko besser verteilt, als bei Festgeldkonten, die sich oft nur durch eine festverzinste Anlage auszeichnen.
Weitere Alternativen zum Festgeldkonto für Kinder
Auch wenn das Festgeldkonto Sicherheit bietet, lohnt sich ein Blick auf renditestärkere Alternativen – insbesondere bei langen Anlagehorizonten:
- ETF-Sparpläne für Kinder (z. B. auf den MSCI World Index)
- Aktienfonds mit breiter Streuung
- Banksparpläne mit Prämien
- Kinderdepots mit kontrolliertem Risiko
Langfristig bieten diese Produkte eine höhere potenzielle Rendite, gehen aber mit Marktrisiken einher. Für sicherheitsorientierte Eltern kann eine Kombination aus Festgeld (Sicherheit) und ETF-Sparplan (Renditechance) sinnvoll sein.
Konkrete Sparziele: So nutzen Sie das Festgeldkonto strategisch
Ein klar definiertes Sparziel hilft Eltern, den Zeithorizont und die passende Laufzeit für das Festgeldkonto zu wählen. Beliebte Sparanlässe sind:
- Führerschein (i. d. R. mit 17–18 Jahren): 3–5 Jahre Laufzeit ideal
- Auslandsjahr oder Studium: mittel- bis langfristige Anlage (5+ Jahre)
- Geschenke zu Kommunion/Konfirmation: kurzfristig (1–2 Jahre)
Ein strategischer Ansatz ist, mehrere Festgeldkonten mit gestaffelten Laufzeiten (Zinsleiter) zu eröffnen. So bleibt regelmäßig ein Teil des Kapitals verfügbar und gleichzeitig können hohe Zinsen über lange Laufzeiten gesichert werden.
Lohnt sich das Festgeldkonto für Kinder? - Unser Fazit
Ob sich ein Festgeldkonto für Kinder lohnt, hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Wie jede Anlageform bieten auch Festgeldkonten Vor- und Nachteile, die vor einer Entscheidung sorgfältig abgewogen werden sollten.
Diese Punkte sind unbedingt zu beachten:
✓ Zinssatz
✓ Laufzeit
✓ Mindestanlagebetrag
✓ Konditionen
✓ Gebühren
✓ Einlagensicherung
Als Vorteile vom Festgeldkonto werden meistens hohe Sicherheit und planbare Renditen aufgeführt.
Ein großer Nachteil von Festgeldkonten für Kinder ist die fehlende Flexibilität, denn das Geld kann für die vereinbarte Dauer nicht genutzt werden.
Im Vergleich zur Anlage in Fonds bietet das Festgeldkonto außerdem oft geringe Renditen.
Ihre hohe Flexibilität und das langfristige Wachstumspotenzial machen Investmentfonds deshalb zu einer attraktiven Möglichkeit für Eltern, einen soliden Grundstein für die finanzielle Sicherheit ihrer Kinder zu legen.
Weitere Informationen
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Festgeldkonto für Kinder
In diesem Kapitel beantworten wir die häufigsten Fragen.
1. Was ist ein Festgeldkonto für Kinder?
Ein Festgeldkonto für Kinder ist eine sichere Sparform, bei der ein fester Betrag über einen bestimmten Zeitraum zu einem garantierten Zinssatz angelegt wird. Während der Laufzeit ist das Geld nicht verfügbar, was eine disziplinierte Sparstrategie unterstützt.
2. Welche Vorteile bietet ein Festgeldkonto für Kinder?
Festgeldkonten bieten feste Zinssätze über die gesamte Laufzeit, was Planungssicherheit ermöglicht. Sie sind besonders geeignet, um größere Geldgeschenke für langfristige Ziele wie Führerschein oder Studium anzulegen.
3. Welche Laufzeiten sind bei Festgeldkonten für Kinder üblich?
Die Laufzeiten variieren je nach Bank und können zwischen 1 und 10 Jahren liegen. Längere Laufzeiten bieten in der Regel höhere Zinssätze, allerdings ist das Geld während dieser Zeit nicht verfügbar.
4. Wie wird ein Festgeldkonto für ein Kind eröffnet?
Eltern oder gesetzliche Vertreter können ein Festgeldkonto im Namen des Kindes eröffnen. Dazu sind in der Regel die Geburtsurkunde des Kindes und Ausweisdokumente der Erziehungsberechtigten erforderlich.
5. Welche steuerlichen Aspekte sind bei Festgeldkonten für Kinder zu beachten?
Kinder haben einen eigenen Sparerpauschbetrag von 1.000 Euro pro Jahr, bis zu dem Zinserträge steuerfrei sind. Ein Freistellungsauftrag sollte bei der Bank eingereicht werden, um diesen Vorteil zu nutzen.
6. Was passiert mit dem Festgeldkonto, wenn das Kind volljährig wird?
Mit Erreichen der Volljährigkeit geht die Verfügungsgewalt über das Konto automatisch auf das Kind über. Es kann dann eigenständig über das Guthaben verfügen oder das Konto weiterführen.
7. Welche Alternativen zum Festgeldkonto gibt es für Kinder?
Alternativen sind Tagesgeldkonten, die mehr Flexibilität bieten, oder Junior-Depots für langfristige Investments in ETFs oder Fonds. Die Wahl hängt von den Sparzielen und dem gewünschten Risiko ab.
8. Ist ein Festgeldkonto für Kinder sinnvoll?
Ein Festgeldkonto ist sinnvoll, wenn ein fester Betrag über einen bestimmten Zeitraum sicher angelegt werden soll. Es eignet sich besonders für planbare Sparziele mit festem Zeitpunkt, wie z. B. den Führerschein oder das Studium.
Hinweis: Dieses FAQ dient der allgemeinen Information und ersetzt keine individuelle Finanzberatung. Für spezifische Anliegen wenden Sie sich bitte an einen Finanzberater.