Festgeld­kon­to für Kinder: Die richti­ge Sparstra­te­gie finden

Zuletzt aktualisiert am: 01.05.2025

Lesedauer: 8 Minuten

Festgeldkonto für Kinder: Die richtige Sparstrategie finden

Das Festgeld­kon­to für Kinder

  • Vortei­le: Hohe Zinsen; feste Zinsen über die Laufzeit.
  • Laufzeit: 1 bis 5 Jahre.
  • Nachtei­le: Einge­schränk­ter Zugriff auf das Geld; gerin­ge Flexibilität.

Um eine solide finan­zi­el­le Grund­la­ge für die Zukunft ihres Nachwuch­ses zu schaf­fen, entschei­den sich viele Eltern dazu, ein Festgeld­kon­to für Kinder zu eröffnen.

Obwohl es sich um eine belieb­te und bewähr­te Möglich­keit handelt, langfris­tig zu sparen, kann die Inves­ti­ti­on in Invest­ment­fonds oder ETFs durch­aus eine attrak­ti­ve­re Option sein.

Es lohnt sich, verschie­de­ne Spar- und Anlage­for­men in Betracht zu ziehen, um klug für die finan­zi­el­le Sicher­heit des eigenen Kindes vorzusorgen.

Festgeld­kon­to für minder­jäh­ri­ge Kinder: Voraus­set­zun­gen und Konditionen

Wer ein Festgeld­kon­to für sein minder­jäh­ri­ges Kind eröff­nen möchte, muss sich in der Regel an die gleichen Bestim­mun­gen halten wie bei der Eröff­nung eines Tagesgeldkontos.

Unter­schied Festgeld- und Tagesgeldkonto

Ein Tages­geld­kon­to wird üblicher­wei­se zusätz­lich zum Girokon­to eröff­net und dient als reines Sparkonto.

Über das Gutha­ben kann jeder­zeit verfügt werden.

Das ist bei einem Festgeld­kon­to dagegen nicht der Fall, weil das Geld an eine bestimm­te Laufzeit gebun­den ist.

Vorzei­ti­ge Abhebun­gen können entwe­der gar nicht vorge­nom­men werden oder Gebüh­ren bzw. Zinsver­lus­te nach sich ziehen.

Verschie­de­ne Banken

Ein spezi­el­les Festgeld­kon­to für Kinder zu eröff­nen, geht nicht bei jeder Bank.

Häufig gibt es Sparkon­ten für Minder­jäh­ri­ge, die sowohl Tages­geld- als auch Festgeld­op­tio­nen umfas­sen können.

Die Verfüg­bar­keit hängt aber immer von der jewei­li­gen Bank ab.

Es ist also ratsam, sich direkt bei der gewünsch­ten Bank zu erkun­di­gen, ob das Eröff­nen eines Festgeld­kon­tos für das eigene Kind möglich ist.

Weiter­hin ist es wichtig, die Bedin­gun­gen und Kondi­tio­nen des Angebots zu überprü­fen, um sicher­zu­stel­len, dass es den Bedürf­nis­sen und Zielen der Familie entspricht.

Je nach Bank und Angebot kann z.B. die Mindest­an­la­ge­sum­me bei der Eröff­nung eines Festgeld­kon­tos stark variieren.

Ein weite­rer Faktor, der bedacht werden sollte, sind die steuer­li­chen Spezi­fi­ka­tio­nen, wenn man im Namen des Kindes spart.

Sparer-Pausch­be­trag

Der Sparer-Pausch­be­trag ist ein Freibe­trag, dank dem Kapital­erträ­ge steuer­frei bleiben, solan­ge sie eine bestimm­te Grenze nicht überschreiten.

Bei Minder­jäh­ri­gen handelt es sich dabei um einen persön­li­chen Freibe­trag von 1000 Euro, der von der Abgel­tungs­steu­er befreit werden kann.

Steuer­li­che Vortei­le optimal nutzen

Ein Festgeld­kon­to für Kinder bietet nicht nur Zinssi­cher­heit, sondern auch steuer­li­che Vortei­le, die viele Eltern unterschätzen.

  • Jeder Minder­jäh­ri­ge hat Anspruch auf den Sparer­pausch­be­trag in Höhe von 1.000 € pro Jahr.
  • Zusätz­lich stehen ihm der Grund­frei­be­trag (aktuell über 11.000 € jährlich) und die Sonder­aus­ga­ben­pau­scha­le zu.

Werden diese Freibe­trä­ge clever kombi­niert, können Kapital­erträ­ge bis zu einer Höhe von über 12.000 € steuer­frei bleiben.

Damit das Finanz­amt keine Abgel­tung­s­teu­er einzieht, sollten Eltern für das Kind unbedingt einen Freistel­lungs­auf­trag bei der Bank einreichen.

Ohne diesen wird die Bank automa­tisch 25 % Kapital­ertrag­steu­er plus Solida­ri­täts­zu­schlag und ggf. Kirchen­steu­er einbehalten.

Wer auf Nummer sicher gehen will, kann zusätz­lich eine Nicht­ver­an­la­gungs­be­schei­ni­gung (NV-Beschei­ni­gung) beim Finanz­amt beantragen.

Anlegen für Kinder: Darauf muss man beim Festgeld­kon­to achten

Das Eröff­nen eines Festgeld­kon­tos für Kinder erfolgt durch die gesetz­li­chen Vertreter.

Hat das Kind die Volljäh­rig­keit noch nicht erreicht, ist die Zustim­mung der erzie­hungs­be­rech­tig­ten Erwach­se­nen unbedingt notwendig.

Dazu müssen die Erzie­hungs­be­rech­tig­ten den Bankver­trag handschrift­lich unterschreiben.

Laut dem BGB tritt die Volljäh­rig­keit mit der Vollendung des 18. Lebens­jah­res ein.

Bei geschie­de­nen Eltern, die sich das Sorge­recht nicht teilen, verlan­gen Banken eine Kopie vom Sorge­rechts­nach­weis.

Wem gehört das Geld auf dem Kinderkonto?

Wird das Geld im Namen des Kindes angelegt, haben die Eltern zwar eine Vollmacht über das Konto, dürfen darüber jedoch nicht frei verfü­gen, denn es gehört dem Kind!

Da sich Famili­en­si­tua­tio­nen ändern können, empfiehlt es sich, das Festgeld­kon­to direkt auf den Namen des Kindes zu eröff­nen, um etwaige Unklar­hei­ten bezüg­lich der Inhaber­schaft zu einem späte­ren Zeitpunkt zu vermeiden.

Grund­sätz­lich gelten Festgeld­kon­ten als eine siche­re Anlage­form, da das Geld für eine festge­leg­te Laufzeit angelegt ist und eine garan­tier­te Verzin­sung bietet.

Diese Sicher­heit geht jedoch oft mit niedri­ge­ren Rendi­ten einher und wirft die Frage nach anderen Optio­nen auf.

Schritt-für-Schritt: So eröff­nen Sie ein Festgeld­kon­to für Ihr Kind

Die Konto­er­öff­nung für ein Festgeld­kon­to auf den Namen eines minder­jäh­ri­gen Kindes erfor­dert einige wichti­ge Schritte:

  1. Konto­an­bie­ter auswäh­len – Kondi­tio­nen vergleichen.
  2. Identi­täts­nach­weis erbrin­gen – Perso­nal­aus­wei­se oder Reise­päs­se beider Elternteile.
  3. Sorge­rechts­nach­weis – Bei allei­ni­gem Sorge­recht erforderlich.
  4. Geburts­ur­kun­de des Kindes – Wird meist zur Legiti­ma­ti­on verlangt.
  5. Antrag unter­schrei­ben – Beide Eltern­tei­le müssen zustim­men (außer bei allei­ni­gem Sorgerecht).
  6. Freistel­lungs­auf­trag einrei­chen – Um Steuer­ab­zü­ge zu vermeiden.

Viele Anbie­ter ermög­li­chen die Konto­er­öff­nung heute auch per Video­Ident-Verfah­ren, was den Prozess deutlich beschleunigt.

Festgeldkonto für Kinder eröffnen in 6 Schritten

Festgeld oder Tages­geld? – Welche Sparform passt besser zu meinem Kind?

Ein Festgeld­kon­to für Kinder bietet planba­re Zinsen, aber keine Flexi­bi­li­tät. Im Gegen­satz dazu steht das Tages­geld­kon­to, bei dem das Gutha­ben täglich verfüg­bar ist.

Eltern sollten sich fragen, welchen Zweck das gespar­te Geld erfül­len soll: Kurzfris­ti­ge Rückla­gen für z. B. ein Fahrrad oder langfris­ti­ge Anlagen für Ausbil­dung oder Studium?

Krite­ri­umFestgeld­kon­toTages­geld­kon­to
Verfüg­bar­keitGebun­den (1–5 Jahre)Täglich verfüg­bar
ZinssatzHöher, fixiertVaria­bel, meist niedriger
Sicher­heitHochHoch
Flexi­bi­li­tätGeringHoch

Für viele Famili­en bietet sich eine Kombi­na­ti­on beider Konten an: Tages­geld für kurzfris­ti­ge Bedürf­nis­se und Festgeld für die mittel- bis langfris­ti­ge Anlage.

Die Alter­na­ti­ve zum Festgeld­kon­to für Kinder: 4 Vortei­le von Fonds

Eine der belieb­tes­ten Alter­na­ti­ven zum Festgeld­kon­to für Kinder ist die Inves­ti­ti­on in Fonds.

Diese 4 Vortei­le bieten Invest­ment­fonds für Eltern und Angehö­ri­ge, die für Ihre Kinder sparen möchten:

  • Höhere Rendi­te
    Mit Invest­ment­fonds hat man die Möglich­keit, über einen länge­ren Zeitraum höhere Rendi­te zu erzie­len als mit einem Festgeld­kon­to.
    Anleger profi­tie­ren nicht nur von der langfris­ti­gen Vergrö­ße­rung der Märkte, sondern auch vom Wachs­tums­po­ten­zi­al verschie­de­ner Anlageklassen.
  • Flexi­bi­li­tät
    In Bezug auf die Anlage­stra­te­gie und die Auszah­lungs­mo­da­li­tä­ten bieten Fonds eine viel höhere Flexi­bi­li­tät als Festgeld­kon­ten.
    Erzie­hungs­be­rech­tig­te, die für ihre Kinder anlegen, haben die Möglich­keit jeder­zeit Geld einzu­zah­len oder abzuheben.
  • Zugäng­lich­keit
    Viele Invest­ment­fonds erheben keine oder nur sehr gerin­ge Mindest­an­la­ge­be­trä­ge, was allen, die ein kleines Budget haben, ebenfalls die Möglich­keit gibt, problem­los zu inves­tie­ren.
    Auch kleine Beträ­ge können im Laufe der Zeit erheb­lich an Wert gewin­nen und zur finan­zi­el­len Sicher­heit in der Zukunft beitragen.
  • Diver­si­fi­ka­ti­on
    Ein weite­rer Vorteil von Fonds ist die Möglich­keit zur Diver­si­fi­ka­ti­on in Form einer breiten Streu­ung des Kapitals über verschie­de­ne Anlage­klas­sen und Wertpa­pie­re.
    Durch die Inves­ti­ti­on in eine Vielzahl von Unter­neh­men oder Anlei­hen ist das Risiko besser verteilt, als bei Festgeld­kon­ten, die sich oft nur durch eine festver­zins­te Anlage auszeichnen.

Weite­re Alter­na­ti­ven zum Festgeld­kon­to für Kinder

Auch wenn das Festgeld­kon­to Sicher­heit bietet, lohnt sich ein Blick auf rendi­te­stär­ke­re Alter­na­ti­ven – insbe­son­de­re bei langen Anlagehorizonten:

  • ETF-Sparplä­ne für Kinder (z. B. auf den MSCI World Index)
  • Aktien­fonds mit breiter Streuung
  • Bankspar­plä­ne mit Prämien
  • Kinder­de­pots mit kontrol­lier­tem Risiko

Langfris­tig bieten diese Produk­te eine höhere poten­zi­el­le Rendi­te, gehen aber mit Markt­ri­si­ken einher. Für sicher­heits­ori­en­tier­te Eltern kann eine Kombi­na­ti­on aus Festgeld (Sicher­heit) und ETF-Sparplan (Rendi­te­chan­ce) sinnvoll sein.

Konkre­te Sparzie­le: So nutzen Sie das Festgeld­kon­to strategisch

Ein klar definier­tes Sparziel hilft Eltern, den Zeitho­ri­zont und die passen­de Laufzeit für das Festgeld­kon­to zu wählen. Belieb­te Sparan­läs­se sind:

  • Führer­schein (i. d. R. mit 17–18 Jahren): 3–5 Jahre Laufzeit ideal
  • Auslands­jahr oder Studi­um: mittel- bis langfris­ti­ge Anlage (5+ Jahre)
  • Geschen­ke zu Kommunion/Konfirmation: kurzfris­tig (1–2 Jahre)

Ein strate­gi­scher Ansatz ist, mehre­re Festgeld­kon­ten mit gestaf­fel­ten Laufzei­ten (Zinslei­ter) zu eröff­nen. So bleibt regel­mä­ßig ein Teil des Kapitals verfüg­bar und gleich­zei­tig können hohe Zinsen über lange Laufzei­ten gesichert werden.

Lohnt sich das Festgeld­kon­to für Kinder? - Unser Fazit

Ob sich ein Festgeld­kon­to für Kinder lohnt, hängt von verschie­de­nen Fakto­ren ab.

Wie jede Anlage­form bieten auch Festgeld­kon­ten Vor- und Nachtei­le, die vor einer Entschei­dung sorgfäl­tig abgewo­gen werden sollten.

Diese Punkte sind unbedingt zu beachten:

Zinssatz

Laufzeit

Mindestanlagebetrag

Konditionen

Gebühren

Einlagensicherung

Als Vortei­le vom Festgeld­kon­to werden meistens hohe Sicher­heit und planba­re Rendi­ten aufgeführt.

Ein großer Nachteil von Festgeld­kon­ten für Kinder ist die fehlen­de Flexi­bi­li­tät, denn das Geld kann für die verein­bar­te Dauer nicht genutzt werden.

Im Vergleich zur Anlage in Fonds bietet das Festgeld­kon­to außer­dem oft gerin­ge Rendi­ten.

Ihre hohe Flexi­bi­li­tät und das langfris­ti­ge Wachs­tums­po­ten­zi­al machen Invest­ment­fonds deshalb zu einer attrak­ti­ven Möglich­keit für Eltern, einen soliden Grund­stein für die finan­zi­el­le Sicher­heit ihrer Kinder zu legen.

Weite­re Informationen

Häufig gestell­te Fragen (FAQ) zum Festgeld­kon­to für Kinder

In diesem Kapitel beant­wor­ten wir die häufigs­ten Fragen.

1. Was ist ein Festgeld­kon­to für Kinder?

Ein Festgeld­kon­to für Kinder ist eine siche­re Sparform, bei der ein fester Betrag über einen bestimm­ten Zeitraum zu einem garan­tier­ten Zinssatz angelegt wird. Während der Laufzeit ist das Geld nicht verfüg­bar, was eine diszi­pli­nier­te Sparstra­te­gie unterstützt.

2. Welche Vortei­le bietet ein Festgeld­kon­to für Kinder?

Festgeld­kon­ten bieten feste Zinssät­ze über die gesam­te Laufzeit, was Planungs­si­cher­heit ermög­licht. Sie sind beson­ders geeig­net, um größe­re Geldge­schen­ke für langfris­ti­ge Ziele wie Führer­schein oder Studi­um anzulegen.

3. Welche Laufzei­ten sind bei Festgeld­kon­ten für Kinder üblich?

Die Laufzei­ten variie­ren je nach Bank und können zwischen 1 und 10 Jahren liegen. Länge­re Laufzei­ten bieten in der Regel höhere Zinssät­ze, aller­dings ist das Geld während dieser Zeit nicht verfügbar.

4. Wie wird ein Festgeld­kon­to für ein Kind eröffnet?

Eltern oder gesetz­li­che Vertre­ter können ein Festgeld­kon­to im Namen des Kindes eröff­nen. Dazu sind in der Regel die Geburts­ur­kun­de des Kindes und Ausweis­do­ku­men­te der Erzie­hungs­be­rech­tig­ten erforderlich.

5. Welche steuer­li­chen Aspek­te sind bei Festgeld­kon­ten für Kinder zu beachten?

Kinder haben einen eigenen Sparer­pausch­be­trag von 1.000 Euro pro Jahr, bis zu dem Zinser­trä­ge steuer­frei sind. Ein Freistel­lungs­auf­trag sollte bei der Bank einge­reicht werden, um diesen Vorteil zu nutzen.

6. Was passiert mit dem Festgeld­kon­to, wenn das Kind volljäh­rig wird?

Mit Errei­chen der Volljäh­rig­keit geht die Verfü­gungs­ge­walt über das Konto automa­tisch auf das Kind über. Es kann dann eigen­stän­dig über das Gutha­ben verfü­gen oder das Konto weiterführen.

7. Welche Alter­na­ti­ven zum Festgeld­kon­to gibt es für Kinder?

Alter­na­ti­ven sind Tages­geld­kon­ten, die mehr Flexi­bi­li­tät bieten, oder Junior-Depots für langfris­ti­ge Invest­ments in ETFs oder Fonds. Die Wahl hängt von den Sparzie­len und dem gewünsch­ten Risiko ab.

8. Ist ein Festgeld­kon­to für Kinder sinnvoll?

Ein Festgeld­kon­to ist sinnvoll, wenn ein fester Betrag über einen bestimm­ten Zeitraum sicher angelegt werden soll. Es eignet sich beson­ders für planba­re Sparzie­le mit festem Zeitpunkt, wie z. B. den Führer­schein oder das Studium.

Hinweis: Dieses FAQ dient der allge­mei­nen Infor­ma­ti­on und ersetzt keine indivi­du­el­le Finanz­be­ra­tung. Für spezi­fi­sche Anlie­gen wenden Sie sich bitte an einen Finanzberater.

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