Festgeld­kon­to für Kinder: Die richti­ge Sparstra­te­gie finden

Zuletzt aktualisiert am: 21.07.2025

Lesedauer: 9 Minuten

Ein Mann sitzt mit einem jungen Mädchen auf einem Teppich und spielt mit einem Puppenhaus in einem hellen, gemütlichen Zimmer. Der Text auf Deutsch lautet: Sparen für Kinder. Das Festgeldkonto für Kinder & andere Möglichkeiten.

Das Festgeld­kon­to für Kinder

  • Vortei­le: Hohe Zinsen; feste Zinsen über die Laufzeit.
  • Laufzeit: 1 bis 5 Jahre.
  • Nachtei­le: Einge­schränk­ter Zugriff auf das Geld; gerin­ge Flexibilität.

Um eine solide finan­zi­el­le Grund­la­ge für die Zukunft ihres Nachwuch­ses zu schaf­fen, entschei­den sich viele Eltern dazu, ein Festgeld­kon­to für Kinder zu eröffnen.

Obwohl es sich um eine belieb­te und bewähr­te Möglich­keit handelt, langfris­tig zu sparen, kann die Inves­ti­ti­on in Invest­ment­fonds oder ETFs durch­aus eine attrak­ti­ve­re Option sein.

Es lohnt sich, verschie­de­ne Spar- und Anlage­for­men in Betracht zu ziehen, um klug für die finan­zi­el­le Sicher­heit des eigenen Kindes vorzusorgen.

Festgeld­kon­to für minder­jäh­ri­ge Kinder: Voraus­set­zun­gen und Konditionen

Wer ein Festgeld­kon­to für sein minder­jäh­ri­ges Kind eröff­nen möchte, muss sich in der Regel an die gleichen Bestim­mun­gen halten wie bei der Eröff­nung eines Tagesgeldkontos.

Unter­schied Festgeld- und Tagesgeldkonto

Ein Tages­geld­kon­to wird üblicher­wei­se zusätz­lich zum Girokon­to eröff­net und dient als reines Sparkonto.

Über das Gutha­ben kann jeder­zeit verfügt werden.

Das ist bei einem Festgeld­kon­to dagegen nicht der Fall, weil das Geld an eine bestimm­te Laufzeit gebun­den ist.

Vorzei­ti­ge Abhebun­gen können entwe­der gar nicht vorge­nom­men werden oder Gebüh­ren bzw. Zinsver­lus­te nach sich ziehen.

Verschie­de­ne Banken

Ein spezi­el­les Festgeld­kon­to für Kinder zu eröff­nen, geht nicht bei jeder Bank.

Häufig gibt es Sparkon­ten für Minder­jäh­ri­ge, die sowohl Tages­geld- als auch Festgeld­op­tio­nen umfas­sen können.

Die Verfüg­bar­keit hängt aber immer von der jewei­li­gen Bank ab.

Es ist also ratsam, sich direkt bei der gewünsch­ten Bank zu erkun­di­gen, ob das Eröff­nen eines Festgeld­kon­tos für das eigene Kind möglich ist.

Weiter­hin ist es wichtig, die Bedin­gun­gen und Kondi­tio­nen des Angebots zu überprü­fen, um sicher­zu­stel­len, dass es den Bedürf­nis­sen und Zielen der Familie entspricht.

Je nach Bank und Angebot kann z.B. die Mindest­an­la­ge­sum­me bei der Eröff­nung eines Festgeld­kon­tos stark variieren.

Ein weite­rer Faktor, der bedacht werden sollte, sind die steuer­li­chen Spezi­fi­ka­tio­nen, wenn man im Namen des Kindes spart.

Sparer-Pausch­be­trag

Der Sparer-Pausch­be­trag ist ein Freibe­trag, dank dem Kapital­erträ­ge steuer­frei bleiben, solan­ge sie eine bestimm­te Grenze nicht überschreiten.

Bei Minder­jäh­ri­gen handelt es sich dabei um einen persön­li­chen Freibe­trag von 1000 Euro, der von der Abgel­tungs­steu­er befreit werden kann.

Steuer­li­che Vortei­le optimal nutzen

Ein Festgeld­kon­to für Kinder bietet nicht nur Zinssi­cher­heit, sondern auch steuer­li­che Vortei­le, die viele Eltern unterschätzen.

  • Jeder Minder­jäh­ri­ge hat Anspruch auf den Sparer­pausch­be­trag in Höhe von 1.000 € pro Jahr.
  • Zusätz­lich stehen ihm der Grund­frei­be­trag (aktuell über 11.000 € jährlich) und die Sonder­aus­ga­ben­pau­scha­le zu.

Werden diese Freibe­trä­ge clever kombi­niert, können Kapital­erträ­ge bis zu einer Höhe von über 12.000 € steuer­frei bleiben.

Damit das Finanz­amt keine Abgel­tung­s­teu­er einzieht, sollten Eltern für das Kind unbedingt einen Freistel­lungs­auf­trag bei der Bank einreichen.

Ohne diesen wird die Bank automa­tisch 25 % Kapital­ertrag­steu­er plus Solida­ri­täts­zu­schlag und ggf. Kirchen­steu­er einbehalten.

Wer auf Nummer sicher gehen will, kann zusätz­lich eine Nicht­ver­an­la­gungs­be­schei­ni­gung (NV-Beschei­ni­gung) beim Finanz­amt beantragen.

Anlegen für Kinder: Darauf muss man beim Festgeld­kon­to achten

Das Eröff­nen eines Festgeld­kon­tos für Kinder erfolgt durch die gesetz­li­chen Vertreter.

Hat das Kind die Volljäh­rig­keit noch nicht erreicht, ist die Zustim­mung der erzie­hungs­be­rech­tig­ten Erwach­se­nen unbedingt notwendig.

Dazu müssen die Erzie­hungs­be­rech­tig­ten den Bankver­trag handschrift­lich unterschreiben.

Laut dem BGB tritt die Volljäh­rig­keit mit der Vollendung des 18. Lebens­jah­res ein.

Bei geschie­de­nen Eltern, die sich das Sorge­recht nicht teilen, verlan­gen Banken eine Kopie vom Sorge­rechts­nach­weis.

Wem gehört das Geld auf dem Kinderkonto?

Wird das Geld im Namen des Kindes angelegt, haben die Eltern zwar eine Vollmacht über das Konto, dürfen darüber jedoch nicht frei verfü­gen, denn es gehört dem Kind!

Da sich Famili­en­si­tua­tio­nen ändern können, empfiehlt es sich, das Festgeld­kon­to direkt auf den Namen des Kindes zu eröff­nen, um etwaige Unklar­hei­ten bezüg­lich der Inhaber­schaft zu einem späte­ren Zeitpunkt zu vermeiden.

Grund­sätz­lich gelten Festgeld­kon­ten als eine siche­re Anlage­form, da das Geld für eine festge­leg­te Laufzeit angelegt ist und eine garan­tier­te Verzin­sung bietet.

Diese Sicher­heit geht jedoch oft mit niedri­ge­ren Rendi­ten einher und wirft die Frage nach anderen Optio­nen auf.

Schritt-für-Schritt: So eröff­nen Sie ein Festgeld­kon­to für Ihr Kind

Die Konto­er­öff­nung für ein Festgeld­kon­to auf den Namen eines minder­jäh­ri­gen Kindes erfor­dert einige wichti­ge Schritte:

  1. Konto­an­bie­ter auswäh­len – Kondi­tio­nen vergleichen.
  2. Identi­täts­nach­weis erbrin­gen – Perso­nal­aus­wei­se oder Reise­päs­se beider Elternteile.
  3. Sorge­rechts­nach­weis – Bei allei­ni­gem Sorge­recht erforderlich.
  4. Geburts­ur­kun­de des Kindes – Wird meist zur Legiti­ma­ti­on verlangt.
  5. Antrag unter­schrei­ben – Beide Eltern­tei­le müssen zustim­men (außer bei allei­ni­gem Sorgerecht).
  6. Freistel­lungs­auf­trag einrei­chen – Um Steuer­ab­zü­ge zu vermeiden.

Viele Anbie­ter ermög­li­chen die Konto­er­öff­nung heute auch per Video­Ident-Verfah­ren, was den Prozess deutlich beschleunigt.

Infografik mit sechs farbigen Schritten zur Eröffnung eines Festgeldkontos für Kinder. Jeder Schritt hat eine Nummer, ein Symbol und kurze Anweisungen, beginnend mit Auswahl des Anbieters bis zur Freistellungsauftrag-Einreichung.

Festgeld oder Tages­geld? – Welche Sparform passt besser zu meinem Kind?

Ein Festgeld­kon­to für Kinder bietet planba­re Zinsen, aber keine Flexi­bi­li­tät. Im Gegen­satz dazu steht das Tages­geld­kon­to, bei dem das Gutha­ben täglich verfüg­bar ist.

Eltern sollten sich fragen, welchen Zweck das gespar­te Geld erfül­len soll: Kurzfris­ti­ge Rückla­gen für z. B. ein Fahrrad oder langfris­ti­ge Anlagen für Ausbil­dung oder Studium?

Krite­ri­umFestgeld­kon­toTages­geld­kon­to
Verfüg­bar­keitGebun­den (1–5 Jahre)Täglich verfüg­bar
ZinssatzHöher, fixiertVaria­bel, meist niedriger
Sicher­heitHochHoch
Flexi­bi­li­tätGeringHoch

Für viele Famili­en bietet sich eine Kombi­na­ti­on beider Konten an: Tages­geld für kurzfris­ti­ge Bedürf­nis­se und Festgeld für die mittel- bis langfris­ti­ge Anlage.

Die Alter­na­ti­ve zum Festgeld­kon­to für Kinder: 4 Vortei­le von Fonds

Eine der belieb­tes­ten Alter­na­ti­ven zum Festgeld­kon­to für Kinder ist die Inves­ti­ti­on in Fonds.

Diese 4 Vortei­le bieten Invest­ment­fonds für Eltern und Angehö­ri­ge, die für Ihre Kinder sparen möchten:

  • Höhere Rendi­te
    Mit Invest­ment­fonds hat man die Möglich­keit, über einen länge­ren Zeitraum höhere Rendi­te zu erzie­len als mit einem Festgeld­kon­to.
    Anleger profi­tie­ren nicht nur von der langfris­ti­gen Vergrö­ße­rung der Märkte, sondern auch vom Wachs­tums­po­ten­zi­al verschie­de­ner Anlageklassen.
  • Flexi­bi­li­tät
    In Bezug auf die Anlage­stra­te­gie und die Auszah­lungs­mo­da­li­tä­ten bieten Fonds eine viel höhere Flexi­bi­li­tät als Festgeld­kon­ten.
    Erzie­hungs­be­rech­tig­te, die für ihre Kinder anlegen, haben die Möglich­keit jeder­zeit Geld einzu­zah­len oder abzuheben.
  • Zugäng­lich­keit
    Viele Invest­ment­fonds erheben keine oder nur sehr gerin­ge Mindest­an­la­ge­be­trä­ge, was allen, die ein kleines Budget haben, ebenfalls die Möglich­keit gibt, problem­los zu inves­tie­ren.
    Auch kleine Beträ­ge können im Laufe der Zeit erheb­lich an Wert gewin­nen und zur finan­zi­el­len Sicher­heit in der Zukunft beitragen.
  • Diver­si­fi­ka­ti­on
    Ein weite­rer Vorteil von Fonds ist die Möglich­keit zur Diver­si­fi­ka­ti­on in Form einer breiten Streu­ung des Kapitals über verschie­de­ne Anlage­klas­sen und Wertpa­pie­re.
    Durch die Inves­ti­ti­on in eine Vielzahl von Unter­neh­men oder Anlei­hen ist das Risiko besser verteilt, als bei Festgeld­kon­ten, die sich oft nur durch eine festver­zins­te Anlage auszeichnen.

Weite­re Alter­na­ti­ven zum Festgeld­kon­to für Kinder

Auch wenn das Festgeld­kon­to Sicher­heit bietet, lohnt sich ein Blick auf rendi­te­stär­ke­re Alter­na­ti­ven – insbe­son­de­re bei langen Anlagehorizonten:

  • ETF-Sparplä­ne für Kinder (z. B. auf den MSCI World Index)
  • Aktien­fonds mit breiter Streuung
  • Bankspar­plä­ne mit Prämien
  • Kinder­de­pots mit kontrol­lier­tem Risiko

Langfris­tig bieten diese Produk­te eine höhere poten­zi­el­le Rendi­te, gehen aber mit Markt­ri­si­ken einher. Für sicher­heits­ori­en­tier­te Eltern kann eine Kombi­na­ti­on aus Festgeld (Sicher­heit) und ETF-Sparplan (Rendi­te­chan­ce) sinnvoll sein.

Konkre­te Sparzie­le: So nutzen Sie das Festgeld­kon­to strategisch

Ein klar definier­tes Sparziel hilft Eltern, den Zeitho­ri­zont und die passen­de Laufzeit für das Festgeld­kon­to zu wählen. Belieb­te Sparan­läs­se sind:

  • Führer­schein (i. d. R. mit 17–18 Jahren): 3–5 Jahre Laufzeit ideal
  • Auslands­jahr oder Studi­um: mittel- bis langfris­ti­ge Anlage (5+ Jahre)
  • Geschen­ke zu Kommunion/Konfirmation: kurzfris­tig (1–2 Jahre)

Ein strate­gi­scher Ansatz ist, mehre­re Festgeld­kon­ten mit gestaf­fel­ten Laufzei­ten (Zinslei­ter) zu eröff­nen. So bleibt regel­mä­ßig ein Teil des Kapitals verfüg­bar und gleich­zei­tig können hohe Zinsen über lange Laufzei­ten gesichert werden.

Lohnt sich das Festgeld­kon­to für Kinder? - Unser Fazit

Ob sich ein Festgeld­kon­to für Kinder lohnt, hängt von verschie­de­nen Fakto­ren ab.

Wie jede Anlage­form bieten auch Festgeld­kon­ten Vor- und Nachtei­le, die vor einer Entschei­dung sorgfäl­tig abgewo­gen werden sollten.

Diese Punkte sind unbedingt zu beachten:

Zinssatz

Laufzeit

Mindestanlagebetrag

Konditionen

Gebühren

Einlagensicherung

Als Vortei­le vom Festgeld­kon­to werden meistens hohe Sicher­heit und planba­re Rendi­ten aufgeführt.

Ein großer Nachteil von Festgeld­kon­ten für Kinder ist die fehlen­de Flexi­bi­li­tät, denn das Geld kann für die verein­bar­te Dauer nicht genutzt werden.

Im Vergleich zur Anlage in Fonds bietet das Festgeld­kon­to außer­dem oft gerin­ge Rendi­ten.

Ihre hohe Flexi­bi­li­tät und das langfris­ti­ge Wachs­tums­po­ten­zi­al machen Invest­ment­fonds deshalb zu einer attrak­ti­ven Möglich­keit für Eltern, einen soliden Grund­stein für die finan­zi­el­le Sicher­heit ihrer Kinder zu legen.

Weite­re Informationen

Häufig gestell­te Fragen (FAQ) zum Festgeld­kon­to für Kinder

In diesem Kapitel beant­wor­ten wir die häufigs­ten Fragen.

1. Was ist ein Festgeld­kon­to für Kinder?

Ein Festgeld­kon­to für Kinder ist eine siche­re Sparform, bei der ein fester Betrag über einen bestimm­ten Zeitraum zu einem garan­tier­ten Zinssatz angelegt wird. Während der Laufzeit ist das Geld nicht verfüg­bar, was eine diszi­pli­nier­te Sparstra­te­gie unterstützt.

2. Welche Vortei­le bietet ein Festgeld­kon­to für Kinder?

Festgeld­kon­ten bieten feste Zinssät­ze über die gesam­te Laufzeit, was Planungs­si­cher­heit ermög­licht. Sie sind beson­ders geeig­net, um größe­re Geldge­schen­ke für langfris­ti­ge Ziele wie Führer­schein oder Studi­um anzulegen.

3. Welche Laufzei­ten sind bei Festgeld­kon­ten für Kinder üblich?

Die Laufzei­ten variie­ren je nach Bank und können zwischen 1 und 10 Jahren liegen. Länge­re Laufzei­ten bieten in der Regel höhere Zinssät­ze, aller­dings ist das Geld während dieser Zeit nicht verfügbar.

4. Wie wird ein Festgeld­kon­to für ein Kind eröffnet?

Eltern oder gesetz­li­che Vertre­ter können ein Festgeld­kon­to im Namen des Kindes eröff­nen. Dazu sind in der Regel die Geburts­ur­kun­de des Kindes und Ausweis­do­ku­men­te der Erzie­hungs­be­rech­tig­ten erforderlich.

5. Welche steuer­li­chen Aspek­te sind bei Festgeld­kon­ten für Kinder zu beachten?

Kinder haben einen eigenen Sparer­pausch­be­trag von 1.000 Euro pro Jahr, bis zu dem Zinser­trä­ge steuer­frei sind. Ein Freistel­lungs­auf­trag sollte bei der Bank einge­reicht werden, um diesen Vorteil zu nutzen.

6. Was passiert mit dem Festgeld­kon­to, wenn das Kind volljäh­rig wird?

Mit Errei­chen der Volljäh­rig­keit geht die Verfü­gungs­ge­walt über das Konto automa­tisch auf das Kind über. Es kann dann eigen­stän­dig über das Gutha­ben verfü­gen oder das Konto weiterführen.

7. Welche Alter­na­ti­ven zum Festgeld­kon­to gibt es für Kinder?

Alter­na­ti­ven sind Tages­geld­kon­ten, die mehr Flexi­bi­li­tät bieten, oder Junior-Depots für langfris­ti­ge Invest­ments in ETFs oder Fonds. Die Wahl hängt von den Sparzie­len und dem gewünsch­ten Risiko ab.

8. Ist ein Festgeld­kon­to für Kinder sinnvoll?

Ein Festgeld­kon­to ist sinnvoll, wenn ein fester Betrag über einen bestimm­ten Zeitraum sicher angelegt werden soll. Es eignet sich beson­ders für planba­re Sparzie­le mit festem Zeitpunkt, wie z. B. den Führer­schein oder das Studium.

Hinweis: Dieses FAQ dient der allge­mei­nen Infor­ma­ti­on und ersetzt keine indivi­du­el­le Finanz­be­ra­tung. Für spezi­fi­sche Anlie­gen wenden Sie sich bitte an einen Finanzberater.

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