Alters­vor­sor­ge für Kinder: Sinnvoll anlegen für die Zukunft

Zuletzt aktualisiert am: 17.09.2025

Lesedauer: 6 Minuten

Eine lächelnde Familie mit zwei Eltern und zwei Kindern, die die Zeit im Freien genießen. Das Bild enthält den deutschen Text: 4 Arten der Altersvorsorge für Kinder.

Schnell­über­sicht: Alters­vor­sor­ge für Kinder

Ziel: Frühzei­ti­ger Aufbau von Kapital für die späte­re Altersvorsorge.

Optio­nen: Sparplä­ne, Versi­che­run­gen, Fonds und ETFs.

Vortei­le: Zinses­zins­ef­fekt durch lange Laufzeit; steuer­li­che Vortei­le möglich.

Wichtig: Bei der Auswahl auf anpass­ba­re Beiträ­ge und Anlage­mög­lich­kei­ten achten.

Immer mehr Eltern machen sich Gedan­ken darüber, wie sie möglichst früh eine sinnvol­le Alters­vor­sor­ge für ihre Kinder abschlie­ßen können.

Dabei steht selten die eigent­li­che Rente im Vorder­grund, sondern vielmehr eine generel­le Absiche­rung, die im Laufe des Lebens flexi­bel genutzt werden kann.

Eltern möchten für ihre Kinder:

  • So früh es geht vorsorgen
  • Ein Basis­ver­mö­gen schaffen
  • Das Funda­ment für einen guten Start in das eigen­stän­di­ge Leben ermöglichen
  • Grund­la­gen für Ausga­ben, wie Führer­schein, Ausbil­dung und erste Wohnung bilden

Aber lohnt es sich wirklich bereits im Kindes­al­ter für das Alter zu investieren?

Die Antwort ist ein klares Ja, denn insbe­son­de­re bei fonds­ba­sier­ten Anlagen, profi­tiert man von einer langen Laufzeit.

Welche Alters­vor­sor­ge­pro­duk­te gibt es für Kinder?

Es gibt vier gängi­ge Alters­vor­sor­ge­pro­duk­te, die den Eltern verschie­de­ne Möglich­kei­ten bieten Geld für ihre Kinder anzulegen:

  1. Sparkon­to
  2. Bauspar­ver­trag
  3. Versi­che­rungs­pro­duk­te
  4. Fonds- oder ETF-Sparplan

Das Sparkon­to

Ein Sparkon­to (bzw. Sparbuch) war früher dank attrak­ti­ver Verzin­sung ein bewähr­ter Weg, um für Kinder Geld zu sparen.

Das ist heute nicht mehr der Fall.

Auch wenn der Zinssatz aktuell wieder steigt, sollte man sich bei dieser Sparva­ri­an­te bewusst machen, dass die Erträ­ge ein bestimm­tes Niveau nicht überstei­gen können.

Für ein Kinder­kon­to gibt es in der Regel etwas höhere Zinsen, die aller­dings an eine begrenz­te Anlage­sum­me gekop­pelt sind.

Darüber hinaus ist die schlech­te Verfüg­bar­keit des Erspar­ten hervor­zu­he­ben, da die Auflö­sung eines Sparkon­tos mit einer Kündi­gungs­frist verbun­den ist.

Der Bauspar­ver­trag

Bei einem Bauspar­ver­trag wird mit der Anspa­rung von Gutha­ben ein Anspruch auf ein wohnwirt­schaft­li­ches Darle­hen aufgebaut.

Besag­ter Anspruch wird aller­dings mit einer schlech­ten Gutha­ben­ver­zin­sung der Sparbei­trä­ge während der Anspar­pha­se erkauft.

Aktuell beträgt die Verzin­sung des Gutha­bens unter 0,5 % (Stand Juni 2023).

Der Bauspar­ver­trag kann somit eine inter­es­san­te Option für alle sein, die ihren Kindern einen Baustein auf dem Weg in die eigenen vier Wände mitge­ben möchten, ist aber keine Garan­tie für die erfolg­rei­che Finan­zie­rung einer Immobi­lie im Erwachsenenalter.

Eine lächelnde Frau und ein junges Mädchen sitzen an einem Küchentisch und schauen sich fröhlich an. Auf dem Tisch vor ihnen steht ein rosafarbenes Sparschwein, was darauf hindeutet, dass sie gemeinsam über das Sparen sprechen.

Versi­che­rungs­pro­duk­te

Bei großen Versi­che­rungs­kon­zer­nen werden häufig spezi­el­le Policen für Kinder angebo­ten, die Spar- und Versi­che­rungs­pro­duk­te kombinieren.

Die Laufzeit umfasst in der Regel über 40 Jahre und das Erspar­te kann erst ab einem bestimm­ten Alter ausbe­zahlt werden.

Zusätz­li­che Leistun­gen und Versi­che­rungs­bau­stei­ne sorgen für weite­re Kosten.

Mangeln­de Flexibilität

Einmal abgeschlos­sen, ist es schwie­rig solche Verträ­ge flexi­bel an die aktuel­len Lebens­um­stän­de anzupas­sen, wie z.B. eine nicht mehr benötig­te Versi­che­rung zu kündigen.

Änderun­gen sind mit zusätz­li­chem finan­zi­el­lem Aufwand verbun­den und in manchen Fällen auch nicht möglich.

Da bei Kombi­na­tio­nen aus Versi­che­rungs- und Sparpro­duk­ten die Vertei­lung der Kosten­an­tei­le nicht trans­pa­rent ist, handelt es sich um keine empfeh­lens­wer­te Alters­vor­sor­ge für Kinder.

Eine separat von Versi­che­run­gen geführ­te Sparan­la­ge ist dank ihrer hohen Flexi­bi­li­tät sinnvoller.

In unserem Ratge­ber­bei­trag finden Sie viele weite­re Infor­ma­tio­nen zu diesem Thema.

Priva­te Altersvorsorge

Ein lächelnder Mann und eine lächelnde Frau sitzen an einem Tisch und schauen auf Papiere und einen Laptop.

Die beste Alters­vor­sor­ge für Kinder

Die beste Alters­vor­sor­ge für Kinder sollte vor allem Flexi­bi­li­tät bieten.

Aktuell sind aus diesem Grund Fonds- und ETF-Sparplä­ne beson­ders attrak­tiv, um Geld langfris­tig zu vermehren.

Dabei gilt: Je früher, desto besser!

Das zeigt unser Beispiel für einen langfris­ti­gen Vermö­gens­auf­bau:

LauraVincent
Monat­li­che Einzahlung75,00 €150,00 €
Anlage­zeit­raum25 Jahre12,5 Jahre
Angenom­me­ne Entwick­lung p.a.5 %5 %
Anlage­sum­me22.500,00 €22.500,00 €
Wertzu­wachs21.430,50 €8.434,50 €
Mögli­ches Vermögen43.930,50 €30.934,50 €

Ist Alters­vor­sor­ge für Kinder steuer­lich absetzbar?

Jeder Person, auch Minder­jäh­ri­gen, gesteht der Gesetz­ge­ber einen Sparer­pau­schal­be­trag in Höhe von 1.000 Euro pro Jahr für Kapital­erträ­ge zu (Stand 01.01.2023).

Bei der Anlage in Invest­ment­fonds und ETFs können Sie die jährlich anfal­len­den Kapital­erträ­ge (Kursge­win­ne sowie Ertrags­aus­schüt­tun­gen und -thesau­ri­e­run­gen) über den Sparer­pausch­be­trag des Kindes freistel­len.

Über dem Sparfrei­be­trag liegen­den Erträge

Für Kapital­erträ­ge, die den persön­li­chen Sparer­frei­be­trag überstei­gen, führt die depot­füh­ren­de Stelle die anfal­len­de Steuer direkt an die Finanz­be­hör­de ab und beschei­nigt dies gegen­über dem Depotinhaber.

Erzielt das Kind keine weite­ren Einkünf­te, kann über die Abgabe einer Einkom­men­steu­er­erklä­rung eine Erstat­tung der abgeführ­ten Steuern bis zur Höhe vom Grund­frei­be­trag in Höhe von 10.908 Euro für Ledige (Stand 01.01.2023) beantragt werden.

Hinweis

Bitte beach­ten Sie, dass es sich hierbei um keine steuer­li­che Beratung handelt. Für detail­lier­te Auskünf­te wenden Sie sich bitte an Ihren Steuer­be­ra­ter oder an Ihr zustän­di­ges Finanz­amt.

AAV-Fazit

Bevor man sich für eine bestimm­te Anlage entschei­det, sollte unbedingt das Sparziel definiert werden.

Für alle, die rendi­te­ori­en­tiert Geld anlegen möchten, bieten Fonds­spar­plä­ne aktuell die besten Chancen langfris­tig eine solide Basis zu schaf­fen – auch mit kleinen Beträgen.

Bei Versi­che­rungs­pro­duk­ten im Rahmen der priva­ten Alters­vor­sor­ge wird meistens voraus­ge­setzt, dass die Kinder später die monat­li­chen Zahlun­gen von den Eltern überneh­men und auf Dauer fortführen.

Da die Lebens­hal­tungs­kos­ten auch für Auszu­bil­den­de und Studen­ten höher werden, ist das nicht immer reali­sier­bar.

Die Inves­ti­ti­on in Fonds und ETFs gibt den Heran­wach­sen­den nicht nur deutlich mehr Entschei­dungs­frei­raum, sondern auch die Möglich­keit das Geld für verschie­de­ne Zwecke nach Bedarf nutzen zu können.

Natür­lich können die Beträ­ge im Laufe des Lebens immer wieder angepasst werden.

Bei ebase sind Sparplä­ne für Kinder bereits ab 10 Euro möglich! Hier finden Sie weite­re Informationen.

ebase Depot 4kids

Häufig gestell­te Fragen (FAQ) zur Alters­vor­sor­ge für Kinder

In diesem Kapitel beant­wor­ten wir die häufigs­ten Fragen.

1. Warum ist es sinnvoll, frühzei­tig für Kinder vorzusorgen?

Ein früher Beginn der Alters­vor­sor­ge für Kinder ermög­licht eine lange Anlage­dau­er, wodurch der Zinses­zins­ef­fekt optimal genutzt werden kann. Bereits kleine monat­li­che Beiträ­ge können über die Jahre zu einem erheb­li­chen Vermö­gen heranwachsen.

2. Welche Anlage­for­men eignen sich beson­ders für die Alters­vor­sor­ge von Kindern?

ETFs und breit gestreu­te Fonds gelten als rendi­te­star­ke und kosten­ef­fi­zi­en­te Optio­nen für den langfris­ti­gen Vermö­gens­auf­bau. Sparbü­cher und Tages­geld­kon­ten bieten zwar Sicher­heit, jedoch meist nur gerin­ge Zinsen.

3. Was sind die steuer­li­chen Vortei­le bei der Alters­vor­sor­ge für Kinder?

Kinder haben Anspruch auf einen Sparer-Pausch­be­trag von 1.000 € jährlich, wodurch Kapital­erträ­ge bis zu dieser Höhe steuer­frei bleiben. Zudem profi­tie­ren sie vom Grund­frei­be­trag, der zusätz­li­che steuer­li­che Entlas­tun­gen ermöglicht. 

4. Sollte das Anlage­kon­to auf den Namen des Kindes oder der Eltern laufen?

Ein Konto auf den Namen des Kindes nutzt dessen steuer­li­che Freibe­trä­ge optimal aus. Aller­dings kann das Vermö­gen des Kindes bei späte­ren BAföG-Anträ­gen angerech­net werden. 

5. Welche Risiken bestehen bei der Alters­vor­sor­ge für Kinder?

Markt­schwan­kun­gen können den Wert der Anlagen beein­flus­sen, insbe­son­de­re bei Aktien oder ETFs. Eine breite Diver­si­fi­ka­ti­on und ein langfris­ti­ger Anlage­ho­ri­zont können jedoch helfen, Risiken zu minimieren.

6. Wie flexi­bel sind Alters­vor­sor­ge­pro­duk­te für Kinder?

Produk­te wie ETF-Sparplä­ne bieten hohe Flexi­bi­li­tät hinsicht­lich Einzah­lun­gen und Anpas­sun­gen. Hinge­gen sind klassi­sche Versi­che­rungs­pro­duk­te oft langfris­tig gebun­den und weniger anpassungsfähig.

7. Welche monat­li­che Sparra­te ist empfehlenswert?

Schon mit 25 € monat­lich kann über 18 Jahre ein beträcht­li­ches Kapital aufge­baut werden, abhän­gig von der Rendi­te. Wichtig ist, regel­mä­ßig zu sparen und frühzei­tig zu beginnen.

8. Gibt es staat­li­che Förde­run­gen für die Alters­vor­sor­ge von Kindern?

Staat­li­che Förde­run­gen wie die Riester-Rente sind in der Regel an bestimm­te Voraus­set­zun­gen gebun­den und meist nicht direkt für Kinder vorge­se­hen. Jedoch können Eltern von Förde­run­gen profi­tie­ren, wenn sie Verträ­ge auf ihren Namen abschließen.

Hinweis: Dieses FAQ dient der allge­mei­nen Infor­ma­ti­on und ersetzt keine indivi­du­el­le Finanz­be­ra­tung. Für spezi­fi­sche Anlie­gen wenden Sie sich bitte an einen Finanzberater.

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