Der Begriff Cut-Off-Zeit bzw. Cut-Off-Time kommt aus dem Englischen und lässt sich als Orderannahmeschluss übersetzen.
Es handelt sich dabei um von den Banken festgelegte Einreichungsfristen, die den Zeitpunkt einer Auftragsannahme begrenzen.
Investmentfonds haben in Deutschland unterschiedliche Cut-Off-Zeiten.
Die Kapitalverwaltungsgesellschaft (KVG) legt für jeden, von ihr aufgelegten Investmentfonds, eine Cut-Off-Zeit fest.
Die depotführende Stelle, bei der Anleger ihr Depot führen, definiert wiederum für jeden Investmentfonds eine eigene Cut-Off-Zeit, die sich an der KVG orientiert.
Der Grund dafür ist, dass die depotführende Stelle genügend Zeit einplanen muss, um die Aufträge rechtzeitig zum Orderannahmeschluss bei der KVG einzureichen.
Beispiel Cut-Off-Zeit
Beispielhafter Investmentfonds FvS Multiple Opportunities R, ISIN LU0323577766, WKN A0M430 von der KVG Flossbach von Storch Invest S.A.
Cut-Off-Zeit | |
---|---|
KVG | 14:00 Uhr |
ebase | 11:00 Uhr |
FIL Fondsbank | 12:00 Uhr |
In der Regel werden Order, die vor Annahmeschluss aufgegeben wurden, am gleichen Bankarbeitstag ausgeführt.
Alle Aufträge, die nach der Cut-Off-Zeit eingehen, werden hingegen am nächsten Bankarbeitstag bearbeitet.
Bei Investmentfonds dient der Annahmeschluss außerdem als Sicherheitsmaßnahme, um den Anleger vor der möglichen Ausnutzung von Kursdifferenzen zu schützen, die durch verschiedene Zeitzonen entstehen.
Wo finde ich als Anleger die Cut-Off-Zeiten der Fonds?
Anleger finden die genauen Cut-Off-Zeiten von Fonds in den vom Finanzdienstleister zur Verfügung gestellten Fondsfactsheets.
Alle Informationen auf einen Blick
Ein Fondsfactsheet ist ein Basisinformationsblatt, in dem alle wichtigen Informationen zum jeweiligen Investmentfonds verzeichnet sind.
Dazu gehören u.a. Kosten, Performance und Risiken.
Die Cut-Off-Zeit von Fonds wird dabei ganz genau angegeben, z.B. mit 13 Uhr.
Abhängig davon, in welcher Form (online, telefonisch etc.) ein Kauf oder Verkauf angestoßen wird, kann die Bearbeitung 0 bis 3 Tage in Anspruch nehmen.
Die meisten Banken geben verschiedene Cut-Off-Zeiten für unterschiedliche Arten von Ordererteilungen an.
Ausschlaggebend ist weiterhin, ob es sich um eine nationale oder internationale Transaktion handelt.
Nicht jede Form möglich
In welcher Form der Auftrag erteilt werden kann, hängt von den Konditionen des Finanzdienstleisters ab.
Transaktionen per Telefon oder E‑Mail sind aus Sicherheitsgründen nicht immer möglich.
Genaue Informationen zur ebase-Cutt-Off-Zeit und den allgemeinen Konditionen der Ordererteilung haben wir für Sie hier “ebase Ordererteilung/-abwicklung” übersichtlich zusammengefasst.
Cut-Off-Zeiten bei Banken
Banken haben verschiedene Cut-Off-Zeiten die sich auf die jeweiligen Angebote, wie z.B. Überweisungen oder generelle Bankgeschäfte beziehen.
Weiterhin können auch der Standort und die Zeitzone, in der die Transaktion in Auftrag gegeben wird, eine große Rolle spielen.
Werktag ist nicht gleich Bankarbeitstag
Im Bankenwesen ist nicht jeder Werktag automatisch ein Bankarbeitstag. Das gilt z.B. für den Samstag.
Auch bei großen Banken wie Deutsche Bank, Sparkasse oder Commerzbank gilt nicht der komplette Kalendertag als Geschäftstag, sondern der Zeitraum während dem der Geschäftsbetrieb stattfindet.
Die verschiedenen Cut-Off-Zeiten sind für Firmen eine wichtige Orientierung bei der Planung ihres Zahlungsverkehrs.
Sie werden von Finanzdienstleistern unter Berücksichtigung verschiedener Parameter festgelegt.
Cut-Off-Zeiten gewährleisten:
- Reibungslose Transaktionen zwischen verschiedenen Konten
- Ausreichend Zeit für die Überprüfung und Freigabe einer Transaktion
- Transparenz für Anleger und Firmen
- Vorwegnahme von Verzögerungen
Cut-Off-Zeiten in anderen Branchen
In der Logistik bestimmen Cut-Off-Zeiten nicht nur den Zeitpunkt, an dem eine Bestellung vom Lager zum Transporteur gelangen muss, sondern auch Abläufe wie Kommissionierung und Lieferung.
Betriebe und Fabriken aus unterschiedlichen Branchen informieren üblicherweise vor Betriebsferien rechtzeitig über den Annahmeschluss für Aufträge, damit die Kunden eine entsprechende Verzögerung einberechnen können.
Auch hier spielen Cut-Off-Zeiten im Rahmen der Planung von Geschäftsabläufen und Produktionsprozessen eine wichtige Rolle.
Fazit der AAV
In Deutschland gibt es keine einheitliche Cut-Off-Zeit für Investmentfonds.
Aus diesem Grund sollten sich Anleger unbedingt über die einzelnen Cut-Off-Zeiten ihrer Fonds informieren, denn sie bestimmen wann eine Transaktion offiziell angenommen wurde, sowie den Zeitpunkt ihrer Ausführung.
Alle wichtigen Daten werden von Finanzdienstleistern online in Form von Fondsfactsheets zur Verfügung gestellt.
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